Schon vor der Gründung der Feuerwehr war in Langenstadt eine kleine Druckspritze vorhanden, die in Ergänzung der nur sehr unzureichenden Löscheimer-Ketten bei Feuersbrünsten Verwendung fand.
Um einen geregelten Übungs- und Ausbildungsbetrieb zu organisieren, wurde auf Initiative des damaligen Bürgermeisters Michael Kaiser und des Kantors Johann Oetter, der auch den Posten des ersten Hauptmanns inne hatte, am 31.08.1871 die Feuerwehr offiziell ins Leben gerufen. Da die finanziellen Mittel bereits damals sehr begrenzt waren, mussten die Feuerwehrleute ihre Ausrüstungsgegenstände, oder wie es damals hieß ihre „Requisiten“, teilweise selbst beschaffen. Aus dem Protokoll der 2. Generalversammlung am 08.11.1871 geht hervor, dass bereits 48 Feuerwehrmänner aktiven Dienst leisten und das bei einer Gesamtbevölkerung von ca. 300 Personen. Die folgenden Jahre bringen nicht nur eine Erweiterung der Ausstattung und die Errichtung des ersten Spritzenhauses sondern auch die ersten größeren Ernstfalleinsätze, so z. B. Scheunenbrände nach Blitzschlag 1872 und 1895.
Dass es die Langenstadter aber auch damals schon verstanden haben ein Fest auf die Beine zu stellen, zeigt das 25-jährige Stiftungsjubiläum, dass am 23.05.1897 mit sechs benachbarten Wehren und vielen Gästen gefeiert wurde. Schwierigkeiten personeller Art gab es während der beiden Weltkriege. Um den Fortbestand des Feuerschutzes während des Zweiten Weltkrieges zu gewährleisten, wurde eigens eine Frauenlöschgruppe gebildet. In der Nachkriegszeit stieg nicht nur die Mannschaftsstärke wieder deutlich an, mit der neu angeschafften Motorspritze TS 8 und dem Schlauchtrockenturm verbesserte sich auch die Infrastruktur der Wehr erheblich.
1971, anlässlich des 100-jährigen Bestehens der Wehr, fand erstmals der Kreisfeuerwehrtag, damals unter der Schirmherrschaft von Landrat Kurt Held, in dem kleinen Ort am Roten Main statt. Die Siebziger Jahre des vergangenen Jahrhunderts brachten auf politischer Ebene etliche Veränderungen. Die bisher selbständige Gemeinde Langenstadt schloss sich 1972 zunächst der Gemeinde Leuchau an und wurde nach deren Auflösung ein Ortsteil von Neudrossenfeld. Auch die Feuerwehr wurde von der Gebietsreform tangiert. So schaffte 1973 die Gemeinde Leuchau für Langenstadt eine neue Tragkraftspritze TS 8/8 mit Anhänger und Zubehör an. 1977 erfolgte schließlich auch der Zusammenschluss mit der Nachbarwehr in Buch am Sand, sodass sich das Zuständigkeitsgebiet der neuen Langenstadter Wehr seither über Unterlettenrangen und Buch am Sand bis nach Dreschen erstreckt.
Ein großes Anliegen war neben der Ausbildung der Feuerwehrleute – seit 1964 haben insgesamt 46 Gruppen die Leistungsprüfung abgelegt – auch stets die Jugendarbeit. 1986 wurde die erste Jugendgruppe ins Leben gerufen. Seither wurde von mehreren Gruppen die Bayerische Jugendleistungsprüfung erfolgreich abgelegt, 1987 – damals als eine der ersten Wehren im Landkreis – sogar die Deutsche Jugendleistungsprüfung.
Durch die sich ständig ausweitenden Aufgaben ergab sich für die Langenstadter Wehr Ende der Achtziger Jahre ein Raumproblem. Das Gerätehaus von 1878 konnte nach 110 Jahren den Anforderungen an ein zeitgemäßes Feuerlöschwesen nicht mehr gerecht werden. Zusammen mit der Gemeinde Neudrossenfeld wurde daher ein Gerätehausneubau ins Auge gefasst. 1990 erfolgte der erste Spatenstich durch den damaligen Kreisbrandrat Fritz Schramm. Dank der enormen Eigenleistung der Vereinsmitglieder konnte bereits 1991, pünktlich zum 120-jährigen Bestehen der Wehr- auch damals übrigens verbunden mit dem Kreisfeuerwehrtag des Landkreises Kulmbach – , das neue Feuerwehrhaus in unmittelbarer Nachbarschaft zur Pfarrkirche feierlich eingeweiht werden.
Zu einem der bislang größten Einsätze musste die Wehr am 30.07.1992 ausrücken, als in Langenstadt eine Scheune mit Stallungen niederbrannte. Ansonsten beschert die exponierte Lage Langenstadts in unmittelbarer Nähe zum Überschwemmungsgebiet des Roten Mains der Wehr in schöner Regelmäßigkeit Hochwassereinsätze.
Ein lange gehegter Wunsch der Feuerwehr ging 1998 in Erfüllung. Die Wehr erstand aus Eigenmitteln ein gebrauchtes LF 8 im unterfränkischen Geiselbach und verfügt seitdem über ein eigenes Feuerwehrfahrzeug. Der Kontakt zur dortigen Feuerwehr besteht übrigens immer noch und wird durch gegenseitige Besuche aufrecht erhalten. Und auch im Jubiläumsjahr 2011 wartete die Wehr mit einem Novum auf, mit Kathrin Wirth hat die erste Feuerwehrfrau ihren aktiven Dienst in Langenstadt aufgenommen. Im Jubiläumsjahr 2011 wurde dann das 140jährige Bestehen verbunden mit dem Kreisfeuerwehrtag des Landkreises Kulmbach groß gefeiert. Neben den Schirmherren Landrat Peter Söller und Bürgermeister Dieter Schaar, sowie dem Kreisbrandrat Stefan Härtlein mit seiner Führungsmannschaft konnten wir eine Menge an Prominenz beim Fest begrüßen. Über die drei Tage hinweg besuchten uns mehrere tausend Feuerwehrkameraden.
Damit wir auch in Zukunft die Einsatzfähigkeit bewahren können, legen wir großen Wert auf die Jugendausbildung. Stolz können wir momentan auf 12 Feuerwehranwärter (Jungen und Mädchen) im Alter zwischen 12 und 18 Jahren blicken, die mit Eifer in Theorie und Praxis bei der Sache sind.